Bunker der Staatssicherheit
"Schild und Schwert der Partei" nach sowjetischen Vorbild 1950 geschaffen, versteht sich das MfS Ministerium der Staatssicherheit) zum Schutz der Partei (SED). In den 70er Jahren hatte sich das MfS zu einem differenzierten Universalapparat entwickelt. Das Ministerium nahm eine Schlüsselrolle auf dem Gebiet des Schutzbauwesen ein und trug die federführende Verantwortung im Bereich Bewachung, Betreuung und Geheimhaltung der Anlagen des MfS, für den Komplex 5000 des Nationalen Verteidigungsrates (NVR) sowie der Waldsiedlung in Wandlitz. Die Führungsstelle des MfS beherbergte bei Biesenthal einen Atomschutzbunker. Im Spannungsfall sollte das Objekt 17/5005 den Minister Erich Mielke mit seinem Arbeitsstab Schutz bieten. Für 160 Personen sollten auf 2500m² Nutzfläche 24 Stunden autarkes Überleben möglich sein. Die Baukosten betrugen in etwa 120 Millionen Mark der DDR.
Der zweigeschossige Bunker wurde zwischen 1984 und 1988 als Ausweichführungsstelle des MfS errichtet.”
Die wesentliche Funktion des Objektes bestand darin, die Unterbringung und die Führungstätigkeit des Ministers und dessen Arbeitsstab aus einer geschützten Anlage zu garantieren. Im Falle der Landesverteidigung bot das Bauwerk vor konventionellen- und im begrenzten Maß an Atomwaffen Schutz. Die Gewährleistung einer standhaften, ununterbrochenen und gedeckten Führung der unter den zu erwartenden Bedingungen eines modernen Krieges machte es erforderlich, geschützte Führungsstellen für die Partei- und Staatsführung der DDR sowie der wichtigen Führungsorgane der Landesverteidigung auf zentraler Ebene zu schaffen.
Das 77 ha große Gelände teilt sich in zwei Bereiche auf, die Unterkunftszone und die 13 ha große Parkzone.”
Etwa 300 m von der Unterkunftszone führt die Autobahn A11 Berlin- Prenzlau vorbei und beherbergte im Wesentlichen das Wachgebäude am Haupteingang, das Heizhaus, fünf Unterkunftsgebäude, ein Wirtschaftsgebäude sowie einen großen Garagenkomplex. In der anschließenden Parkzone befand sich das Bunkerbauwerk, ein Antennenfeld, das vierstöckige Stabsgebäude, eine Garage und das Umschlagsgebäude mit dem in die Tiefe führenden Montageschacht. Stabsgebäude und Bunker waren durch ein 50 m langen Zugangstunnel miteinander verbunden. Die Parkzone umgab noch zusätzlich eine Hochspannungssicherungsanlage (HSA). Im Vorfeld der P-Zone befanden sich mehrere Kleinbunker des Typs FB 3.