Der Komplex 5000
Für die Partei- und Staatsführung und den "Nationalen
Verteidigungsrates" (NVR) wurden die Schutzbauwerke des Komplex 5000 in
der Nähe zu Berlin und zur Waldsiedlung angelegt.
Die Bunker des „Komplex 5000“, intern auch als
„Investkomplex 17“ bezeichnet, waren Teil eines
militärischen Investitionsprogramms zur planmäßigen
Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit des Ministeriums für
Nationale Verteidigung der DDR, das auch mit dem Befehl
Nr. 10/73 des MfS vom 5. Februar 1973 in engem
Zusammenhang stand. Alle diesem Befehl unterliegenden
Maßnahmen zur Geheimhaltung des Investitionsprogramms
erfolgten unter der Tarnbezeichnung 'Filigran'.
Diese sollten im Krisen- und Kriegsfall den Schutz der Führung (NVR)
sowie die Kommunikation mit dem Militär (NVA) und den verbündeten
Streitkräften des Warschauer Paktes sicherstellen. Im Falle eines
Krieges sollte die DDR vom NVR von hier aus geführt werden. Das heißt,
die Volkskammer als oberstes Verfassungsorgan der DDR mit den nach
geordneten Einrichtungen des Ministerrates hätte die Ausübung der
Macht an den NVR übergeben. In
trafen aber alle wichtigen Entscheidungen die Mitglieder des
Politbüros und des ZK der SED.
• Objekt 17/5001: Ausweichführungsstelle des Nationalen Verteidigungsrates" (NVR) bei Prenden. Der zwischen 1978 und 1983 gebaute, über 7.500 m² große Bunker ist eines der größten und bekanntesten unterirdischen Schutzbauwerke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Die offiziell Sonderbauwerk 17/5001 (SBW 17/5001) genannte Anlage galt als technische Meisterleistung und war bei seiner Indienststellung im Jahr 1983 das wohl aufwändigste Bauwerk seiner Art im gesamten Ostblock. Die Anlage wurde Ende 2008 auf unbestimmte Zeit verschlossen und wird derzeit für einen musealen Betrieb vorbereitet. Geografische Lage: 52° 46′ 42″ N, 13° 32′ 23″ O
Geografische Lage: 52° 51′ 29″ N, 13° 36′ 5″ O
Geografische Lage: 52° 43′ 1″ N, 13° 32′ 11″ O
Geografische Lage: 52° 54′ 27″ N, 13° 45′ 13″ O
• Objekt 17/5011: Nachrichtenobjekt in Prenden. Bei diesem häufig fälschlicherweise als Objekt 17/5011 bezeichneten Schutzbauwerk handelt es sich um das Teilobjekt 122. Die Bezeichnung 17/5011 benennt übergeordnet die Nachfolgeinvestition, unter der in den Jahren ab 1986 weitere Objekte errichtet wurden. Mit dem Teilobjekt 122 wurde die Troposphärenempfangsstelle„Am Schwarzen Weg“ erweitert. Diese Bunkeranlagen befinden sich auf dem Gelände des Objektes 5001 und sind ca. 600 Meter vom Hauptbauwerk entfernt. In diesen Bunkern sollte die mobile Troposphärenempfangstechnik geschützt untergestellt werden. Sie wären im Einsatzfall von einer Kommunikationsgruppe des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR besetzt worden. Die Bunker des Teilobjektes 106 werden teilweise als Schießsportanlage genutzt. Geografische Lage: 52° 47′ 1″ N, 13° 32′ 14″ O
Im Konfliktfalle wären die Anlagen des Komplex 5000 mit dem zu schützenden Personenkreis nur noch für die territoriale Führung der DDR zuständig gewesen. So sollte jederzeit eine Führung der Territorialorgane, also der Bezirks- und Kreiseinsatzleitungen, sichergestellt werden. Allerdings wäre der größte Teil der NVA zu Beginn eines bewaffneten Konflikts den gemeinsamen Streitkräften unter der Führung der ehemaligen Sowjetunion unterstellt worden. Der MfS, welcher verantwortlich war für den Bau und Sicherung des Komplex 5000, errichtete sich in Biesenthal ein eigenes Schutzbauwerk. Es hat die Vorhaben Nr. 17/5005 und zählt nicht unmittelbar zum Komplex 5000.
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